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Rezension zu „Zodiac Love: Starlight in Our Dreams“

Posted in Rezensionen

Ich habe mich bis jetzt nie wirklich mit Astrologie beschäftigt, außer einer kurzen Tarot-Phase, die aber schnell wieder vorbei war. Deshalb fand ich es interessant, mehr darüber zu lesen und zu sehen, wie sich das Thema in die Geschichte integriert.

„Zodiac Love: Starlight in Our Dreams“

Andreas Dutter

Droemer Knaur Verlag

9783426529805

12,-€/9,99€

Klappentext: Der 19-jährige Österreicher Felix Novak ist Sternzeichen Fische und liebt Astrologie. Ganz untypisch für sein schüchternes Fische-Wesen hat er sich getraut, ein Auslandsstudium in Irland, am University College Cork, anzutreten. Er ist sofort angetan vom Dark-Academia-Charme des College. Auch sein Nebenjob bei einem Herrenausstatter beginnt vielversprechend – jedenfalls bis zum Besuch seines ersten Kunden Owen O’Hickey. Mit dessen abweisender und schroffer Art kommt Felix einfach nicht klar. Hat er etwas zu verbergen?
Umso überraschter ist Felix, als er Owen einige Tage später über den Weg läuft und er gar nicht so übel ist. Als er von Felix‘ Liebe für Astrologie mitbekommt, macht der Medizin-Student jedoch unmissverständlich klar, dass er davon überhaupt nichts hält. Spontan fordert Felix ihn zu einer Wette heraus: Owen soll verschiedene Sternzeichen daten, und Felix wird vorhersagen, wie die Dates laufen. Die Einsätze sind hoch, doch die Wette gilt – und hält die eine oder andere Überraschung für Owen und Felix bereit …

Ich muss gestehen, dass mich der Klappentext etwas enttäuscht hat, denn die erwähnte Wette kommt erst nach ca. 40% der Geschichte ins Spiel. 
Doch das macht die Geschichte nicht weniger lesenswert. Ich war tatsächlich überrascht, wie tiefgründig sie ist, da ich das nicht erwartet hatte.
Felix ist schüchtern, introvertiert und für ihn ist es ein großer Schritt, aus seinem Heimatdorf in Österreich nach Irland, in die Stadt Cork, für sein Studium zu ziehen. Er zerdenkt alles, möchte nirgends anecken und hat Angst, was andere über ihn denken könnten. Das führt weit zurück in seine Kindheit. Er wurde gemobbt, weil er, vermeintlich anders als die anderen Kinder war. Die Homophobie, mit der er täglich konfrontiert wurde, hat ihre Spuren in ihm hinterlassen.
Doch in Cork, der Lieblingsstadt seiner verstorbenen Oma, möchte er sich ändern und mehr aus sich heraus kommen. Leichter gesagt als getan. Eine wichtige Stütze ist die Astrologie, für die er sich begeistert und die ihn an seine Oma erinnert. Doch seine Begeisterung dafür teilen nicht alle, wie zum Beispiel Owen, Medizinstudent, Realist und ein Arsch. Doch dass sich hinter seiner kalten, abweisenden Art viel mehr verbirgt, wird im Verlauf der Geschichte klar.

Ich hatte eine locker fluffige Geschichte erwartet, mit viel Witz und peinlichen Momenten, hervorgerufen durch gut und katastrophal laufende Dates. Stattdessen kämpfen zwei junge Männer mit ihren eigenen Dämonen, aus deren Fängen sie nur schwer entkommen. Wir lernen, wie wichtig die Verbindung zu Menschen ist, und dass wir sie brauchen. Wie weh Worte tun können, dass die Zukunft nicht vorhersehbar ist, aber wir deshalb nicht aufhören sollten zu leben. 
Astrologie und Freundschaft spielen eine wichtige Rolle in diesem Buch und gerade Ersteres fand ich wirklich sehr interessant. Die Freundschaften in der Geschichte sind bunt und vielfältig. Auch sie werden manchmal überschattet von Vertrauensverlust und Verrat, doch am Ende verzeiht man sich. Ich mochte auch, dass Freundschaft nicht nur bedeutet, Menschen um sich zu haben, die im selben Alter sind wie man selbst ist, sondern dass es darauf ankommt, dass man sich gegenseitig vertrauen kann und sich eine Stütze ist.

Es geht auch um Akzeptanz in der Familie und gegenüber sich selbst, das Losmachen davon, es allen recht machen zu wollen, sich zu verstellen, nur um zu gefallen. 
Wir erfahren von unterschiedlichen queeren Identitäen, ganz nebenbei, ohne dass es groß an die Glocke gehängt wird, weil es einfach selbstverständlich ist.

Was ich nach so viel Text einfach sagen möchte: Diese Geschichte ist wunderschön und behält so viel mehr bereit, als am Anfang ersichtlich. Es gab Szenen, die so spannend waren, dass ich nicht aufhören konnte zu lesen, Szenen die mich zum Weinen gebracht haben und bis zum Schluss war ich gespannt, wie es für Felix und Owen ausgeht.

Ich kann nur sagen: Lest dieses Buch! 
Auch geeignet für Leser*innen, die sich nicht für Astrologie interessieren.

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