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Rezension zu „We will give you Hell“

Posted in Rezensionen

Bei „We will give you Hell“ hat mich als erstes das Cover angesprochen. Und nachdem ich die Geschichte gelesen habe, die mir gefallen hat, mag ich das Cover noch lieber. 

„We will give you Hell“

Lina Frisch

Droemer Knaur Verlag

9783426528907

15,99€/12,99€

Klappentext: Es sollte der Sommer ihres Lebens werden: In Schweden wollen die 19-jährige Hellea, genannt Hell, und ihre Freunde vier Wochen lang die urtümlichen Wälder und das malerische Stockholm erkunden. Aber Hell wird aus diesem Urlaub nicht zurückkehren. Zumindest nicht als die Frau, die sie zuvor gewesen ist.
Denn Hell wird plötzlich von unerklärlichen Fieberschüben heimgesucht. Bei dem Besuch eines einsamen Wikinger-Grabs trifft die zunehmend verzweifelte Hell auf Astryd, eine mysteriöse Frau, die ihr eine schier unglaubliche Geschichte erzählt: Was Hell bislang als Wutanfälle und zuletzt als Fieber wahrgenommen hat, ist eine uralte Kraft, die das Schicksal der Welt und insbesondere der Frauen in Hells Hände legt.
In den dunklen Wäldern Schwedens dringt Hell bis in ihre tiefsten Abgründe vor und lernt schließlich, dass es keinen richtigen Weg gibt – nur den eigenen.

Tatsächlich muss ich gestehen, dass ich auch nach Lesen des Klappentextes nicht so richtig wusste, worauf ich mich einlasse. Urban Fantasy, in der ein Mädchen das Schicksal der Frauen ändern soll? Es klang auf jeden Fall vielversprechend. Was den Fantasy-Anteil angeht, passiert in den ersten paar Kapiteln nicht viel. Dafür lernt man Hell sehr gut kennen, ihre Ängste, ihre Wut und was sie antreibt. Und in der einen oder anderen Situation ging es wir mir Hell, wo ich auch am liebsten ausgerastet wäre, aufgrund der Ungerechtigkeiten, die sie erfährt. 
So landet sie irgendwann bei Astryd und lernt andere Frauen kennen, die ähnliche, unvergleichbare Schicksale durchgemacht haben, die aber alle eine Gemeinsamkeit haben: Wut! Die Wut auf Männer. Wer jetzt denkt, hier geht es nur ums Bashing auf Männer, so kann ich sagen: Das Gefühl hatte ich auch eine Zeit lang, doch dem ist nicht so.
Umgeben von all den Frauen beginnt Hell sich immer wieder selbst zu hinterfragen, ihre Beweggründe, ihr Leben und welchen Weg sie einschlagen möchte. 
Es gibt eine Sage, an die die Frauen rund um Astryd glauben, und in ihren Augen spielt Hell darin eine wichtige Rolle. Sie nimmt die Rolle an, ohne zu wissen, was das wirklich bedeutet. 

Lina Frisch schafft eine atmosphärische Geschichte in der Abgeschiedenheit Schwedens, in der ich auch als Leserin fast vergaß, dass es noch ein Leben außerhalb dieser Gemeinschaft gibt. Es geht um die Rolle der Frau in einer männerdominierten Gesellschaft und ich war beeindruckt, wie eng die Autorin Realität mit Fantasie verwoben hat, so dass ich mich immer wieder fragen musste, was wahr und was nur ausgedacht ist. Auch war das vermeintliche Ende für mich zu Teilen vorhersehbar, und trotzdem schaffte es Lina, noch einen drauf zu setzen und mich etwas sprachlos zurück zu lassen. Wobei ich nicht sagen kann, ob mir das richtige Ende gefällt. Größtenteils ja und auch wenn die Geschichte sich der Realität bedient, hätte ich mir hier etwas anderes gewünscht. Oder gibt es noch einen weiteren Teil? 
Obwohl es viel um Wut geht, um das innere Feuer, ist das Buch den größten Teil eher von ruhiger Atmosphäre und gibt den wichtigen Stellen Raum um auszubrechen. Ich mochte die Beschreibungen, von denen mich welche fast zum Wandern nach Schweden verführen konnten. Es gibt auch eine Liebesgeschichte zwischen Hell und einer der Frauen, die mich leider nicht so recht überzeugen konnte, obwohl sie noch wichtig wird.

Wer Lust auf eine leichte Fantasygeschichte hat, bei der die Grenzen zwischen Realität und Fantasie ineinander fließen, sowie einer starken, aber nicht perfekten Protagonistin, sollte „We will give you Hell“ lesen. Ich möchte auch noch anmerken, wie genial ich den Titel finde! So kann „Hell“ einfach für Hellea stehen oder für Hölle. Und beides passt absolut zur Geschichte! Richtig cool.

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