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Rezension zu „Wie schwimmen im Meer“

Posted in Rezensionen

Was bedeutet Liebe? Und wie sieht sie aus? In seinem neuen Buch geht Matti Laaksonen diesen Fragen und mehr auf den Grund.

„Wie schwimmen im Meer“

Matti Laaksonen

BoD – Books on Demand

9783756220267

12,99€/3,99€

* Rezensionsexemplar *

Klappentext: Sich zu verlieben scheint das normalste der Welt zu sein, aber nicht für Till. Der Achtzehnjährige blickt eher argwöhnisch auf diese Gefühlswelt und vertieft sich stattdessen in die Schreiberei.
Erst als Jannik in sein Leben tritt, begreift Till, dass die Fragen, die er in seinem Roman stellt, auch für ihn selbst eine größere Rolle spielen.
Jannik, der noch nie das Meer gesehen hat und eine außergewöhnliche Liebe für Hühner hegt, hilft ihm dabei, Antworten zu finden, doch gleichzeitig ist er auch der Grund, aus dem Tills bisheriges Leben aus den Fugen gerät.
Was ist wichtiger – Liebe oder Freundschaft? Was ist überhaupt der Unterschied? Und wieso müssen die beiden erst im Meer schwimmen, um das zu verstehen?

Till ist in seinem letzten Schuljahr und möchte gerne Schriftsteller werden. Er schreibt Kolumnen für ein Online-Magazin und sitzt an seinem ersten Roman, von dem aber nur seine beste Freundin weiß. Es könnte alles entspannt sein, wäre da nicht sein Umfeld, das ihn die ganze Zeit mit der Liebe bedrängt. Seine Mutter erzählt ihm von ihren Bettgeschichten und sein Kumpel von seinen Eroberungen vom Wochenende. Seine beste Freundin möchte, dass er in seinem Roman eine Liebesgeschichte einbaut, denn das gehört sich einfach so und überhaupt – er verbringt so viel Zeit mit ihr zusammen, sicher das da nichts läuft? Aber ist das wirklich das Nonplusultra? Zählt am Ende nur die Liebe und Freundschaft ist nur die kleine unbedeutende Schwester?

Matti Laaksonen gibt Till eine authentische Stimme, in der ich mich selbst manchmal wiedergefunden habe. Sei es die erste Beziehung oder seinen Kampf mit Mathe. Till ist ein typischer Heranwachsender, der zusätzlich mit dem gesellschaftlichen Konstrukt der Liebe hadert. Er hinterfragt dabei sich selbst, aber auch seine Mitmenschen. Warum sollte eine Form der Liebe besser sein als die andere? Ist sie nicht, und so webt der Autor, ohne dass es groß auffällt, unterschiedliche Möglichkeiten, wie man lieben kann, in die Geschichte. Diese ganze Selbstfindung klingt vielleicht anstrengend, vor allem da Till vieles nur in seinen Gedanken mit sich selbst ausmacht. Zum Ausgleich gibt es herrliche Beschreibungen, wie z. B. „Fischbrötchen und Möwenkacke im Blut“, die mich wieder grinsen ließen. Auch gab es immer wieder Einblicke in den Roman von Till, die ich mochte.
Zudem fanden sich einige Anspielungen zu Serien und Büchern in der Geschichte, von denen ich nicht alle zu ordnen hatte, was aber dem Verständnis keinen Abbruch tat.
Zum Schluss wurde es dann noch mal richtig spannend und intensiv, und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Wer gerne ans Meer möchte und Metaphern darüber liebt, sollte sich das Buch nicht entgehen lassen. ;) Nein, Spaß beiseite. Dieses Buch richtet sich an jugendliche Leser*innen und alle, die sich selbst vielleicht auch bezüglich romantischer Liebe hinterfragen. 
Gefühle sind manchmal verwirrend und lassen sich nicht immer in eine bestimmt Form pressen. 

Spoiler zum Inhalt: Ich freue mich sehr, dass es mit „Wie schwimmen im Meer“ ein weiteres Buch auf Deutsch zum Thema Aromantik gibt und das auch noch so authentisch geschrieben ist. 

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