Svea Lundberg
„Inbetween – Zwischen Bordell und Bühne“
dead soft
9783960890218
12,95€/5,99€
Als Jerik ihn zum ersten Mal auf der Bühne tanzen sieht, ist es um ihn geschehen. Gefesselt von den Bewegungen und der Intensität, möchte er den Tänzer Alexej auf jeden Fall kennen lernen.
Die beiden kommen sich näher, doch Alexej stößt ihn nicht ohne Grund immer wieder von sich und schon bald geraten beide in einen Strudel aus dem ein Entkommen immer schwerer wird.
Mit „Inbetween“ schaffte die Autorin eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Wenn ich dachte Jerik und Alexej haben ihr Glück gefunden, sind zusammen vereint, fiel ein Schatten auf sie nieder aus dem sie sich schwer hervor kämpfen mussten. Und das immer wieder. Ich als Leser hatte eine kurze Verschnaufpause um das Glück der beiden genießen zu können, nur um gespannt weiter zu lesen, was mich wohl hinter der nächsten Kurve erwarten würde.
Besonders ansprechend fand ich die Liebes- und Sexszenen, da diese sehr sinnlich beschrieben wurden.
Und wie bei jeder Achterbahnfahrt gab es zum Höhepunkt eine steile Fahrt abwärts, die einem den Magen in die Luft hebt und das Atmen erschwert. Am Ende kommt man mit rasendem Herzen an, fühlt sich gelöst und zufrieden, glücklich oder schlecht. Auch Jerik und Alexej müssen diesem Tiefpunkt entgegen sehen, ungeschönt wie er ist und ziehen den Leser mit hinein.
Die Geschichte ist spannend, bietet alles was ich als Leser erwarten könnte, aber die Figuren hatten für mein Empfinden keine Tiefe. Ich konnte keine Bindung zu ihnen aufbauen. Es gibt Bücher in denen ich richtig eintauchen kann, mich verliere, doch bei dieser Geschichte kam ich mir wie eine Außenseiterin vor. Auch hätte ich mir gerne an mancher Stelle das Geschehen aus der Sicht von Alexej gewünscht, um ihn und seine Sicht vielleicht besser verstehen zu können. Wie gesagt, las es sich wie eine Achterbahnfahrt. Und so ging es bergauf, bergab in einem schnellen Tempo, wo ich mir manchmal gerne mehr alltägliche Szenen gewünscht hätte, auch mehr Tanzszenen von Alexej wären Interessant gewesen.
Trotz allem war ich bei ihnen, musste lächeln und weinen.
Das Ende fand ich sehr gelungen. Es ist nicht kitschig sondern „Realitätsnah“.
Eine lesenswerte Geschichte mit keinem leichten Thema.