Lee Winter
„Aus der Rolle gefallen“
Ylva Verlag
9783963242595
17,90€/9,99€
*Rezensionsexemplar*
Klappentext:
Die britisch distanzierte Star-Schauspielerin Elizabeth Thornton spielt Amerikas meist gehassten Bösewicht in einer populären Ärzteserie. Eine Rolle, die sie verabscheut. Zu allem Übel wird ihr wegen der Tollpatschigkeit ihrer neuen, chronisch gut gelaunten Co-Schauspielerin Summer Hayes auch noch eine romantische Beziehung zu eben jener nachgesagt. Als ungeoutete Schauspielerin kann Elizabeth das gar nicht gebrauchen.
Überraschend rückt eines Tages ihre Traumrolle in greifbare Nähe. Das einzige Problem? Der exzentrische französische Regisseur besteht darauf zuerst ihre »Freundin« Summer kennenzulernen.
Ich finde, der Spruch „Stille Wasser sind tief“ beschreibt dieses Buch perfekt. Obwohl die Geschichte ruhig erzählt wird und ganz ohne künstliches Drama auskommt, haben die Charaktere eine Tiefe, die mich wirklich beeindruckt hat. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass das alles auch einfach direkt aus dem Leben geschrieben sein könnte, so authentisch war es. Gerade Elizabeths charakterliche Entwicklung fand ich sehr spannend zu verfolgen, aber auch den Verlauf der Geschichte generell. Die Handlung wurde nicht unnötig in die Länge gezogen oder übereilt erzählt, sondern bekam den Raum, den sie brauchte, um ihren Protagonisten gerecht zu werden. Die dazugehörigen erotischen Szenen sind sehr gelungen und schön beschrieben, so dass sie für mich das Sahnehäubchen waren.
Leider wird der gute Eindruck durch einige Fehler im Text etwas abgeschwächt. Über die meisten konnte ich zwar hinweglesen, aber andere brachten mich dennoch aus dem Lesefluss.
Nichtsdestotrotz kann ich dieses Buch wirklich jedem ans Herz legen. Ich würde auch sagen, dass es sich für diejenigen sehr gut eignet, die vorher noch keine Berührung mit lesbischen Pärchen in der Literatur hatten. Trotz der kleinen Rechtschreibfehler entfaltet sich ein schöner fließender Roman, der in die Tiefe geht.