Heute habe ich ein Charakter-Interview für euch!
Und zwar durfte ich Constantin und Rory interviewen. Ich war ganz schön aufgeregt und hoffe, es gefällt euch. :)
Heute darf ich Constantin und Rory in ihrer Agentur interviewen und freue mich, dass die beiden noch nach Feierabend für mich Zeit gefunden haben.
Also Danke an euch beide. :)
Constantin: Hallo Sarah, wir freuen uns riesig, dass du da bist. Wir hoffen, du hast gut hergefunden.
Rory: Hallo, Sarah. Dürfen wir dir etwas anbieten?
Ich bin froh, dass es Navis gibt, damit war es ganz leicht her zu finden. Danke Rory, gerne einen Latte Macchiato, wenn möglich.
Wie geht es euch?
Rory: Kein Problem, hole ich dir schnell aus der Teeküche.
Constantin: Er braucht immer ein bisschen, um mit anderen warm zu werden. Ist ja nicht so der gesellige Typ. Aber uns geht es sehr gut. Hier in der Agentur läuft es richtig gut und privat haben wir auch eine tolle Balance gefunden. Uns Freiräume geschaffen und die Arbeit nach Feierabend etwas zurückgefahren. So wie heute hier mit dir. :)
Danke!
Das hört sich ja wirklich toll an. Ich hatte mich nämlich gefragt, ob ihr es manchmal bereut habt, eure Agentur gleich nach dem Studium gegründet zu haben?
Con: Puh, bereut nicht, aber zwischenzeitlich hat die Arbeit schon überhand genommen. Nicht so, dass ich die Agentur an den Nagel hängen wollte. Das auf keinen Fall. Aber ich bin auch froh, dass wir nach all den Jahren der Arbeit und Entbehrungen jetzt auch unser Privatleben wieder in den Fokus rücken darf. Aber bereut habe ich es nicht. Zumal ich ja den perfekten Partner an meiner Seite habe.
Rory: Schmeichler. Erzähl ihr von den Monaten in den wir viermal die Woche Spaghetti essen mussten und versucht haben, ein Konzept in das Chaos zu bringen, das du Businessplan nennen wolltest. Dein Kaffee, Sarah. Ich schwöre dir, von perfekt war da ganz sicher keine Rede.
Con: Ach, das waren die üblichen Startschwierigkeiten. Rückblickend war es perfekt, dass wir gleich nach dem Studium losgelegt haben.
Rory: Das ist richtig. Wer weiß, ob wir das Risiko später eingegangen wären.
Haha, :) ich will es mir gar nicht vorstellen, fast nur Spaghetti essen zu müssen.
Danke, ich weiß nicht was ich ohne Koffein machen würde.
Was macht ihr denn zum Ausgleich von eurer Arbeit und in eurer Freizeit?
Rory: Du hast unsere Geschichte gelesen, oder?
Con: Rory!
Rory: Was denn? Ich dachte, wir sind hier, um über Ageplay zu reden.
Con: Sarah wollte vermutlich nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen. Außerdem machen wir ja auch noch andere Dinge. Wir gehen am Wochenende gern aus.
Rory: Con geht gern aus. Bis auf den Stammtisch, zu dem wir alle zwei Wochen fahren, bleib ich lieber zu Hause. Wir passen auch oft auf die Kinder von Cons Schwester auf, das reicht mir an Action.
Du hast natürlich Recht Rory, ich habe eure Geschichte gelesen (die ich übrigens immer noch toll finde) und ich weiß, was ihr zum Ausgleich macht. Aber Constantin hat auch Recht, ich wollte nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, damit euch auch die Leser kennen lernen können, die eure Geschichte noch nicht kennen.
Aber dann kommen wir gleich zum Thema. Wir schwer fiel es dir Rory, deine Little Seite zu akzeptieren und anzunehmen?
Rory: Tut mir leid, ich wollte dir deinen Einleitung nicht ruinieren. Ich bin da nur etwas empfindlich.
Con: Ja, das stimmt. Er hat seinen inneren Little akzeptiert, aber normalerweise sprechen wir mit Außenstehenden ja nicht darüber.
Rory: Richtig. Um auf deine Frage zu kommen: Es fiel mir wahnsinnig schwer. Ich brauche Ordnung und einen regelten Tagesablauf, um mich wohlzufühlen, aber plötzlich war da dieses Bedürfnis, eine ganze Kiste Bausteine auf dem Boden auszukippen, oder ein Malbuch kunterbunt auszumalen. Das passte überhaupt nicht zu mir. Anfangs dachte ich wirklich, dass ich den Verstand verliere.
Con: Ich glaube, den Durchbruch hat der Stammtisch gebracht. Zu sehen, dass es noch andere Littles gibt, hat ihm geholfen, zu erkennen, dass es völlig in Ordnung ist, sein inneres Kind rauszulassen und seinem Daddy die Verantwortung zu übergeben.
Rory, lächelt Con an und greift nach seiner Hand: Das stimmt. Und, dass du zu mir gestanden und alles über Ageplay recherchiert hast, als ich zu viel Schiss davor hatte.
Con: Wir sind nicht umsonst so ein gutes Team.
Du hast nichts ruiniert. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht einfach ist mit Außenstehenden oder sogar Fremden über sowas Privates zu reden. Also nochmal Danke, dass ihr euch Beide die Zeit nimmt.
Ihr sprecht gleich zwei Dinge an, die ich euch fragen möchte.
1. Könnt ihr euch vorstellen, mehr Menschen einzuweihen?
2. Ich hatte das Gefühl Constantin, dass du dem Junior-Rory von Anfang an aufgeschlossen gegenüber warst. Hattest du vorher schon mal von Ageplay gehört oder wie kam das?
Con: Nein, ich hatte tatsächlich vorher noch keine Berührungspunkte mit Ageplay. Ich wusste nicht mal, dass so was existiert. Anfangs war ich einfach nur froh, dass Rory tatsächlich auch bei etwas anderem glücklich sein kann, als bei der Arbeit. Ich habe ihn ja als Streber und Workaholic kennengelernt, aber jeder hat doch eigentlich noch irgendwas anderes, außer Arbeit, das ihn glücklich macht.
Rory: Hey, jetzt tu nicht so, als wäre ich der größte Langweiler der Welt. Ich liebe Schachspielen, aber das macht ja keiner mit mir.
Con: Weil keiner gern verliert. Egal, ich war jedenfalls sehr froh darüber, dass er etwas gefunden hat, was ihn mal den Alltag vergessen lässt, daher habe ich nicht eine Sekunde gezögert, ihn in dem zu bestärken, was ihn glücklich macht. Und ob wir noch mehr Menschen einweihen…
Rory: Korbi weiß es und mein Bruder.
Con: Korbi ist ein Little, das zählt wohl kaum.
Rory: Na gut. Ich glaube aber, das reicht mir an eingeweihten Außenstehenden. Ich will auf keinen Fall, dass jemand aus der Agentur davon weiß. Hier bin ich der Chef und unsere Angestellten oder Kunden würden mich zwangsläufig mit anderen Augen sehen. Das riskiere ich nicht. Und unsere Familien müssen davon auch nichts wissen. Sie würden dann über uns reden, wir müssten uns erklären und wenn sie es nicht nachvollziehen, dann könnte das unser Verhältnis beeinträchtigen. Das will ich nicht.
Ich kann mich leider auch nicht zum Schachspielen anbieten, da ich es überhaupt nicht beherrsche. :D
War es sehr aufwendig an die ganzen Informationen zum Thema Ageplay/Littlespace zu kommen?
Con: Das meiste findet man halt im Internet und hauptsächlich auf Englisch. Erst wenn man weiß, wonach man sucht, findet man auch deutsche Foren, aber bis dahin hat es gedauert.
Rory: Leider gibt es ja keine Bücher darüber. Also, Sachbücher, meine ich. Ageplay für Dummies oder so was.
Con grinst: Das Internet bietet schon viele Infos, aber wenn man nicht mal weiß, wonach man sucht, dann ist es schwer, die nützlichen von den weniger nützlichen Infos zu unterschieden. Ich hab anfangs viel aus dem Bauch entschieden und bespreche mich jetzt auch lieber mit den anderen Daddys und Mommys vom Stammtisch.
„Ageplay für Dummies“ wäre das nicht ein Projekt für euch. ;)
Gibt es denn etwas, dass ihr Ageplay-Newbies (Daddys/Mommys und Littles) empfehlen/mit auf dem Weg geben würdet, wenn sie sich gerade erst selbst finden?
Con: Oh Mann, nicht noch ein Projekt. Setz ihm doch nicht solche Flausen in den Kopf.
Rory: Aber die Idee finde ich jetzt nicht schlecht. Ich denk mal drüber nach.
Con: Danke, Sarah.
Anderen Daddys und Mommys würde ich empfehlen, sich völlig unvoreingenommen auf das Abenteuer einzulassen, Grenzen aber klar anzusprechen. Hilft ja keinem, wenn das Interesse nur gespielt ist. Das wäre, als würde man regelmäßig mit zum Angeln gehen, weil das dem Partner gefällt, aber eigentlich langweilt man sich. Führt nur zu Frust und letztlich zu Streit. Daher sollte man offen darüber sprechen, wozu man bereit ist, was man mitmachen kann, wobei man sich wohlfühlt, und dann hört man einfach auf seinen Bauch und hat Spaß.
Rory: Offenheit und Ehrlichkeit sind wirklich das Wichtigste. Littles sollten ihrem Daddy oder ihrer Mommy sagen, was sie brauchen, und dann die Verantwortung abgeben. Das ist echt schwer, aber nur so kann man sich richtig entspannen. Jedenfalls geht es mir so. Und es hilft wirklich, Anschluss zu suchen.
Con: Es gibt bestimmt nicht überall Stammtische, aber man kann sich ja in Foren anmelden und dann darüber Gleichgesinnte finden.
Rory: Genau. Zu wissen, dass man nicht allein ist, hilft ungemein.
Hups, aber Rory hat damit angefangen.
Was gefällt dir, Rory, am meisten am Junior Sein? Und was gefällt dir Constantin am meisten daran Daddy zu sein?
Und wie hat es euer Leben verändert?
Rory: Die Freiheit, einfach nur das zu tun, wozu ich in dem Moment Lust habe. Wenn ich malen will, male ich und wenn ich dazu keine Lust mehr habe, mache ich was anderes. Im Job geht das ja eher selten, dass man einfach ein Projekt liegen lässt und das nächste anfängt. Außerdem fällt es mir als Junior viel leichter, Freunde zu finden. Beim Stammtisch sind wir ja nur eine Handvoll Jungs und wir sind alle zum gleichen Zweck da. Einfach Spaß haben und sämtliche Alltagsprobleme vor der Tür lassen.
Con: Und genau das liebe ich. Zu sehen, dass Rory sich entspannt und keinen Gedanken mehr an die Arbeit verschwendet, macht mich absolut glücklich. Im Alltag gibt er gern den Ton an und bestimmt, wie Dinge gemacht werden müssen, damit er sich wohlfühlt. Bei uns zu Hause hat alles seinen Platz und er wird unruhig, wenn etwas rumliegt. Das stresst ihn halt, aber Junior sieht das alles nicht so eng, sondern lässt seine Bausteine gern mal rumliegen. Vermutlich sollte es mich nerven, dass ich ihm dann alles nachräumen muss, aber weil er dabei so glücklich und entspannt ist, bin ich es auch.
Rory: Con und ich sind uns auf eine ganz neue Art nähergekommen. Wenn man sich jemandem zeigt, wenn man am verwundbarsten ist, dann stärkt das das Vertrauen ungemein. Aber davon abgesehen hat sich bei uns nichts verändert, oder Con?
Con: Abgesehen davon, dass du weniger arbeitest und mit Korbi einen sehr guten Freund gefunden hast? Nein, ansonsten trennen wir Ageplay klar von unserem Job oder Familien.
Es ist toll zu lesen, wie es euer Leben bereichert. Rory du hast doch als Junior sicherlich ein Lieblingsspielzeug. Welches ist das? Constantin du hast vorher nicht viel gekocht, was sich mit Junior geändert hat. Was kannst du, neben Spaghetti, besonders gut kochen?
Rory lacht leise: Wer hat behauptet, dass seine Spaghetti gut sind?
Con: Blödmann. Ich koche tatsächlich mittlerweile ganz gern. Nicht immer, aber es gibt irre viele tolle Rezepte für Kinder im Internet. Die wandele ich dann ein wenig ab. Bisher hat Junior sich noch nicht darüber beschwert.
Rory grinst: Das stimmt. Con kocht mittlerweile schon sehr gut. Und ich finde es klasse, dass er unsere Teller dann auch lustig anrichtet.
Con: Wie die Bratwurstkrake neulich. Einfach eine Bratwurst zweimal längs zur Hälfte einschneiden und dann braten. Dann biegen sich die „Krakenbeine“ nach oben und man kann die Wurst auf Kartoffelbrei setzen. Junior fand sie so toll, dass er sie gar nicht essen wollte.
Rory: Das war echt klasse. Oh, und mein Lieblingsspielzeug ist mein Straßenteppich.
Was ich ganz süß finde, sind Apfel-Häschen. :D
Oh je, es ist schon ganz schön spät und ihr möchtet sicherlich auch endlich nach Hause.
Ich möchte euch noch mal ganz herzlich danken, dass ihr dem Interview zugestimmt habt und mir und den anderen Lesern einen Einblick in euer Leben mit Ageplay gestattet habt.
Möchtet ihr zum Abschluss die Leser etwas fragen oder ihnen etwas sagen?
Rory: Eigentlich nur zwei Dinge: Danke für eure Toleranz und euer Interesse an unserer Geschichte und was immer euch Spaß macht, lasst euch von niemandem einreden – auch nicht von euch selbst! – dass es falsch oder nicht okay wäre.
Con: Das hast du schön gesagt und ich habe eigentlich nichts hinzuzufügen. Bleibt euch selbst treu.
Rory: Aber lasst euch nicht einreden, dass Daddy das letzte Wort hat.
Con: Schon klar.
Rory: Wir fanden es toll, dass du hier warst. Danke für das nette Gespräch.
Con: Oh, Sarah, gibst du mir noch das Rezept für die Apfel-Häschen?
Rory: Das hast du doch jetzt mit Absicht gemacht.
Con: Was denn?
Rory: Sie gefragt, damit du doch das letzte Wort hast.
Con: Willst du nun Apfelhäschen oder nicht?
Rory: Ja, will ich.
Con: Dachte ich mir. :D
Das gebe ich euch natürlich gern. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend. Und ich hoffe, dass ich euch mal in Korbis Geschichte treffen werde.
Rory: Ganz sicher! ;)
Ich bedanke mich noch mal herzlich bei Jessica und ihren Protagonisten für die Zeit, die sie sich für das Interview genommen haben.
Wie hat es euch gefallen?