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Interview mit Autor Matti Laaksonen

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Im Rahmen der Aktion „Schnitzeljagd que(e)r über den Regenbogen“ durfte ich Matti Laaksonen ein paar Fragen zu sich stellen.

Matti Laaksonen

Ruhig – Entschlossen – Ungeduldig (:D)

Website: Matti Laaksonen

Instagram: Matti Laaksonen

Facebook: Matti Laaksonen

Du bist nicht nur Autor, sondern auch Lektor. Wie entscheidest du, ob du deine Zeit zum Schreiben oder Lektorieren nutzt?

In erster Linie entscheidet das die Auftragslage. :D

Aber ich versuche beides halbtags umzusetzen. Das klappt manchmal nicht, aber meistens gleicht es sich gut aus.

Hast du einen Ausgleich zu den beiden Tätigkeiten oder brauchst du den nicht?

Ich habe mit ein paar lieben Menschen eine Spielgruppe und mit denen spiele ich abends gern eine bis drölf Runden Dead by Daylight (haha, na wer kennt es noch aus Regen zu Schnee & Himmel hinter Wolken? :D), am Wochenende versuche ich außerdem den Computer gar nicht erst hochzufahren und stattdessen spazieren zu gehen, zu lesen oder mit Mann und Dachzelt spontan Campingplätze unsicher zu machen. Ach, und Konzerte, Festivals … also da gibt es genug, um mir einen Ausgleich zu schaffen, den finde ich auch sehr wichtig, um den Kopf mal durchzulüften. :)

Welche Bedeutung hat für dich das Schreiben?

Auf die Gefahr hin, zu cheesy zu klingen: eine große. Mit dem Schreiben ordne ich meine Gedanken, lenke mich auch ein Stückweit davon ab und lerne vor allem sehr viel von anderen Lebensrealitäten. Das ist auch das, was ich am Autorenleben wirklich schätze. Ich lerne Menschen kennen, ohne sie wirklich kennenzulernen; als Introvert ist das eine super Sache, finde ich. Außerdem fordert es mich, weil ich natürlich immer besser werden möchte (was nicht gleichzusetzen ist mit erfolgreicher werden, sondern was Fähigkeiten und Handwerk betrifft). Es gibt keinen Stillstand beim Schreiben, das fordert den Kopf.

Was macht für dich eine richtig gute Geschichte aus?

Für mich macht der Schreibstil sehr viel aus. Das Handwerk ist wichtig, ohne das geht es nicht, fast wichtiger finde ich aber eine Portion Talent, das macht für mich die Seele einer Geschichte aus. So kann beispielsweise eine Geschichte handwerklich tiptop sein, ihr kann trotzdem etwas fehlen, das bei mir den Funken zum Überspringen bringt, andersrum gilt das aber natürlich auch; ich sage gern: Handwerk kann man lernen, Talent muss man haben. Das ist so einer der größten Punkte, die bei mir ein Buch von „nette Geschichte“ zu „große Leseempfehlung“ ausmachen.

Dazu kommen dann noch gutgeschriebene, authentische Charaktere und in der Fantasy das World- und Wordbuilding. Und ich liebe gut erzähltes (von innen kommendes) Drama, aber auch Geschichten, die durch ihre Einfachheit und Gewöhnlichkeit ohne viele Schnörkel glänzen. Ich möchte mich in Zeilen eingraben und verlieren können. Man sagt mir allerdings auch nach, ein sehr kritischer Leser zu sein. :D

Joshua ist ein Nerd was Computer-Spiele angeht. Spielst du wie er auch so gerne? Und wenn ja, dieselben Spiele?

Haha, da wären wir wieder beim Ausgleich. Ich zocke echt sehr gern, wobei das bei mir immer wellenartig kommt und wieder geht, mal kann ich stundenlang vor der Konsole oder dem PC hängen und dann wieder wochenlang gar nicht. Es gibt da auch einige Überschneidungen bei Joshuas und meinen Spielvorlieben (vor allem Klassiker wie Pokémon, Zelda, Final Fantasy, The Witcher), Joshua ist aber nicht so der Typ für Aufbauspiele wie Anno oder die Sims, was ich wiederum sehr gern spiele und oft stundenlang versacken kann. Außerdem spielt Joshua hauptsächlich Online Multiplayer (v.a. Rollenspiele), wofür ich wiederum nicht so gemacht bin.

Du hast die Cover zu „Himmel hinter Wolken“ und „Regen zu Schnee“ selbst gestaltet, die ich total schön finde. Hast du vor oder könntest du dir vorstellen, als Cover-Designer zu arbeiten?

Nee, bloß nicht. Da gibt es Leute, die das wesentlich besser können, die wissen, was gerade Trend ist, worauf es ankommt, wie man die Zielgruppe und das Genre im Auge behält, die auch die passende Hard- und Software dafür und einfach viel mehr Möglichkeiten haben als ich. Für mich selbst kann ich die Verantwortung übernehmen, dass ein Cover mal nicht gut ankommt, für andere würde ich das nicht wollen. Aber ich habe das große Glück ein paar liebe Menschen zu kennen, die mir helfen und mich mit Tipps und Tricks versorgen und das gelernt haben. :)

Deine Titel finden auch Verwendung in deinen Geschichten. Bsp:“Irgendwo dort über ihm müsste sich der Himmel hinter den Wolken befinden…“ . Ist das mit Absicht? Wenn ja, wie gehst du vor? Hast du zuerst den Titel im Kopf und schaust dann, dass du ihn eingebaut bekommst? Oder erkennst du einen passenden Titel während des Schreibens? Oder ist das alles nur Zufall?

Ich finde es selbst total schön, wenn der Titel einen Bezug zum Buch hat, deswegen: ja, es ist Absicht. Die Titel finde ich auch erst im Laufe des Buches und noch nicht vorher. Also irgendwann im Schreibprozess kommt dann auch die Titelfindung, manchmal tu ich mich damit aber schwerer. Und wenn es mal nicht der Fall ist, dass sich der Titel im Roman findet, dann ist es eben so. Da mache ich mir dann auch keinen Stress.

Was gefällt dir am Selfpublishing am meisten?

Hauptsächlich die Kontrolle und Eigenverantwortung. Ich kann mir aussuchen, mit welchen Dienstleistenden ich zusammenarbeite, wie mein Cover aussieht, ich habe außerdem keinen Zeitdruck durch z. B. Deadlines und habe mit meinen Büchern eine kleine Nische für mich. 

Was ist dein größter Traum?

Wenn es um die Arbeit geht, haben sich ganz viele kleinere bereits erfüllt. Wie zum Beispiel in einer Buchhandlung zu stehen oder bei einem Buchpreis wenigstens auf die Shortlist zu kommen (noch einen zu gewinnen wäre natürlich ein Traum). Außerdem arbeite ich als Lektor bei einem großartigen Verlag und bin da sehr glücklich und fühle mich dort sehr wertgeschätzt. Ein Traum wäre vielleicht noch, dass mich die Buchhandelsketten nicht mehr ignorieren und ich doch mal auf dem einen oder anderen Pride-Tisch ausliege oder sogar das ganze Jahr über einen Platz in vielen Regalen habe.

Worauf freust du dich noch in diesem Jahr (Urlaub, Buchveröffentlichung, Messe, etc.)?

Da gibt es so viel! Ich freu mich vor allem auf die Buch Berlin, wo ich mit Nina Kay meinen ersten eigenen Stand habe (und hoffentlich ein paar liebe Menschen (wieder)sehe). Für Frankfurt planen wir derzeit auch noch was. Und natürlich meine kleinen und großen Urlaube, die noch anstehen. Im Juni geht es für mich zum Beispiel an die Nordsee, das erste Mal ganz allein, und ich kann von dort aus arbeiten, auch ein Traum, der sich bereits erfüllt hat: arbeiten von überall aus.

Möchtest du deinen Leser*innen noch etwas sagen?

Ich möchte mich in erster Linie bedanken. Dafür, dass ihr meine Bücher lest und liebt. Ohne euch wäre es gar nicht möglich, dass ich schon so viel erlebt habe, wovon ich früher nur zu träumen gewagt hab. <3

Und danke für eure Geduld, wenn ihr mal wieder ein halbes Jahr oder länger auf ein neues Buch warten müsst!

Vielen Dank an Matti Laaksonen!

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