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Rezension zu „Mit dir über Schatten springen“

Posted in Rezensionen

Lest dieses Buch!

„Mit dir über Schatten springen“

Juli Hex

Selfpublished

9783746092560

13,99€/3,99€

Klappentext: »Ich möchte daran glauben, dass Verlieben nicht immer auch Verlieren bedeutet.« Elias will einen Neuanfang. Als er nach Jahren, in denen er Mobbing und Ausgrenzung erlebt hat, an eine neue Schule kommt, will er sich seinen Ängsten stellen und endlich all die Dinge erleben, die ihm viel zu lange verwehrt blieben. Elias einziger Zufluchtsort war immer das Schreiben, wo er sich als queerer, trans Jugendlicher selbst einen Safe Space erschaffen konnte. Doch einen solchen Ort voll Sicherheit findet er in der Realität nun auch mit neuen Freunden, die unendlich viele Farben in sein Leben bringen. Mit ihnen will er lernen, über Schatten so groß wie Dinosaurier zu springen, auch wenn die Angst manchmal erbarmungslos zubeißt. Dabei hört er auch immer öfter das laute, schnelle Pochen seines Herzens, wenn er mit Yannick zusammen ist. Yannick, den er noch nicht komplett einschätzen kann, an dessen Seite sich Elias Dunkelheit aber wie von Glühwürmchen erhellt anfühlt. Wie lange kann er sein Herz ignorieren? Und wie viel Anlauf braucht er, um über all die Schatten zu springen, die noch vor ihm liegen? 

In Kapitel 13 beschreibt Elias eine Nachricht von Yannick als »wholesome und süß« und ich finde, das trifft ebenfalls auf das ganze Buch zu.
Elias hat viel an seiner alten Schule durchmachen müssen: Er wurde bei seinem Deadname genannt, seine Sachen wurden zerstört und ihm wurde körperlich wie seelisch zugesetzt. In der Geschichte findet das Erwähnung, wird aber nicht weiter beschrieben, denn sie ist ein Safe Space. Die Charaktere sind aufmerksam, lieb und rücksichtsvoll. Sie sind wie eine warme Umarmung, die dich auffängt, wenn es dir mal nicht gut geht. Elias hat durch sie die Möglichkeit aufzublühen und endlich so sein zu können wie er ist.
Und so gibt es ab und zu ein paar Missverständnisse und aus Angst gesagte verletzende Worte, aber immer gibt es klärende Gespräche, Begegnungen auf Augenhöhe, Verständnis und viel Liebe! Kein künstliches Drama und am Ende beweist Elias sogar großen Mut.
Vielleicht werden manche sagen, dass die Geschichte zu ruhig ist und nichts passiert, aber ganz im ernst? Das ist richtig so. Elias musste im Vorfeld viel durchmachen und er hat es verdient, endlich so akzeptiert zu werden wie er ist. Menschen an seiner Seite zu haben, die zu ihm stehen. Nicht nur seine Eltern, die nebenbei erwähnt einfach super sind, und sein bester Freund.

Juli Hex hat eine wunderbare Geschichte geschrieben, von der ich glaube, dass sie all die Menschen auffängt, die ähnliches erlebt haben. Die ihnen zeigt, dass sie perfekt sind, so wie sie sind, und dass sie gesehen werden. Aber auch alle anderen Menschen sollten dieses Buch lesen, denn es zeigt, wie wichtig Zuhören ist, wie tief seelische Wunden gehen können und dass wir unsere Kraft nutzen sollten, um zu helfen, wenn es andere nicht können.

Ich wünsche mir, dass diese Geschichte von vielen gelesen wird und viele erreicht. 
Mich hat sie berührt.

Ein wichtiger Punkt den, ich noch erwähnen möchte: In dieser Geschichte wir diskriminierende Sprache nicht reproduziert!  

P.S.: Ich empfehle auch allen das Nachwort von Juli zu lesen. Es verdeutlicht noch einmal, wie wichtig Geschichten sind, in denen Leser*innen ein zu Hause und Geborgenheit finden und aufgefangen werden.
Gerade trans* und nonbinäre Menschen erfahren viel Hass und Diskriminierung, es werden falsche Informationen verbreitet, Diskussionen ÜBER sie geführt, dabei sollte ein Miteinander an erster Stelle stehen.

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