Amalia Zeichnerin
„Berlingtons Geisterjäger – Anderswelt“
CreateSpace Independent Publishing Platform
9781540846747
10,00€/2,99€
London 1887: Eliott Breeches, Privatdetektiv und Realist, macht sich auf die Suche nach zwei Freunden, die auf unerklärliche Weise verschwunden sind. Dabei bekommt er Hilfe von Fiona O’Reilly und Giselle Butler, die einer spiritistischen Gesellschaft angehören. Währenddessen freundet sich Victor Berlington mit dem exzentrischen Damian Quinn an, ohne zu wissen, auf was er sich einlässt.
Können die zwei Freunde gefunden werden? Und was versteckt sich noch in London, von dessen Existenz niemand weiß?
Die Autorin Amalia Zeichnerin vereint in diesem Buch die Genre Fantasy, Gay-/Lesbian Romance, Horror und Steampunk miteinander. Zu Beginn befürchtete ich, dass die Geschichte dadurch zu überladen sein könnte. Aber dem war nicht so. Ganz im Gegenteil: die Mischung war genau richtig. Neben mehreren Genres, gibt es auch mehrere Personen, die die Geschichte erzählen. Dadurch erhält man unterschiedliche Blickwinkel auf die Ereignisse und bekommt einen besseren Rundumblick. Durch Nennung des Erzählers läuft der Leser keine Gefahr, durcheinander zu kommen.
Mein persönlicher Liebling war Victor, da er mir mit seiner aufgeschlossenen Art den Geistern und der Homosexualität gegenüber einfach extrem sympathisch geworden ist. Eliott hingegen war ein Protagonist, den ich bis zum Schluss nicht leiden konnte. Er hat sehr viel erlebt und hinterfragte gewisse Dinge bis zum Schluss, wodurch er mich ziemlich nervte. Auch die Nebencharaktere waren interessant und vielschichtig und verliehen der Story hohe Authentizität.
Amalia Zeichnerin schaffte es, London im Jahr 1887 sehr anschaulich zu beschreiben. So fiel es leicht, sich das Setting vorzustellen. Ebenso half ihr angenehmer Schreibstil, sich schnell in die Geschichte einzuleben. Anfangs konnte ich mich nur schwer vom Buch losreißen, da ich durch die kurzen Erzählabschnitte von einem Charakter zum nächsten lesen musste.
Die Gesamtgeschichte konnte mich leider nicht völlig packen. Vor allem die Suche nach den verschwundenen Freunden konnte mich nicht ganz überzeugen. Wie gesagt, der Schreibstil und die verschiedenen Elemente gefielen mir gut, doch mir fehlte der letzte Pfiff.
Die Liebesgeschichten nehmen in diesem Band erst ihren Anfang und sind ein Grund, warum ich die Reihe gerne weiterlesen möchte. Ich bin sehr gespannt, wie es mit Victors Liebe weitergeht und auf welche Weise die Autorin den roten Faden weiterspinnen wird.
Wer historische Detektivgeschichten mag, gerne von Geistern und anderen unnatürlichen Phänomenen liest und nichts gegen verschiedene Hauptprotagonisten hat, sollte sich demnächst dieses Buch zu Gemüte führen.