Im Rahmen der Aktion „Schnitzeljagd que(e)r über den Regenbogen“ durfte ich Lina Frisch ein paar Fragen zu sich stellen.
Lina Frisch
Fantasievoll – Ehrlich – Empathisch
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Wie sieht dein perfekter Schreibtag aus?
Perfekt ist er, wenn ich keine anderen Verpflichtungen habe und mir in Ruhe Zeit nehmen kann, um mich in meine Geschichte fallenzulassen. Ich schreibe am liebsten im Café, wenn da dann noch ein Platz draußen im Schatten frei ist und es Matcha Latte gibt, bin ich glücklich.
Was motiviert dich zum Schreiben?
Das Schreiben ist eigentlich das Einzige, wozu ich mich nicht extra motivieren muss. Die Geschichten sind einfach da und obwohl sich Schreiben nicht immer leicht oder gut anfühlt (manchmal ist es ein ganz schön anstrengender Prozess), könnte ich mir nicht vorstellen, nicht zu schreiben.
Du studierst Psychologie. Beeinflusst dich dein Studium beim Schreiben?
Definitiv. Das Psychologiestudium widmet sich neben dem klinischen Aspekt der psychischen Störungen und den biologischen Grundlagen unseres Verhaltens und Erlebens (wir beschäftigen uns den halben Bachelor lang fast nur mit dem Gehirn) hauptsächlich unserem Gefühlserleben. Das ist extrem nützlich, um runde Charaktere zu schreiben.
Möchtest du Vollzeitautorin werden?
Das ist mein absoluter Traum. Ich hätte zwar nichts dagegen, als „Nebenjob“ auch noch Psychotherapeutin zu sein, weil ich den Beruf sehr mag und ich ungerne komplett abhängig vom Schreiben wäre, da zu viel Druck meine Kreativität beeinträchtigt. Aber in einer idealen Zukunft würde ich schon gerne zumindest alle zwei oder drei Jahre ein Buch veröffentlichen.
Du setzt dich in und außerhalb deiner Bücher für Feminismus ein. Welche positiven und schönen Erlebnisse hattest du im Bezug darauf schon?
Ganz viele! Vor allem den Zuspruch und Rückenwind, den ich von so vielen Menschen bekomme und das Gefühl von Gemeinschaft. Ich habe den Eindruck, dem Feminismus wird aktuell auf dem Buchmarkt immer mehr eine Stimme gegeben, was mich unendlich freut. Auf der Leipziger Buchmesse habe ich viele Kolleg*innen getroffen, die sich genau wie ich für Feminismus und Diversität einsetzen. Die Gespräche begleiten mich bis heute und motivieren mich dazu, immer weiter dazuzulernen.
Welche Themen sollten deiner Meinung nach öfter in Büchern angesprochen werden?
Ich würde gerne mehr Fantasybücher und mehr Dystopien mit älteren Protagonist*innen lesen. Warum müssen immer 16-Jährige die Welt retten, warum kann es nicht auch mal jemand in den Dreißigern sein? Und dann wünsche ich mir natürlich, dass der Weg der Diversität weiter gegangen wird. Dass marginalisierte Gruppen nicht nur durch einen Nebencharakter repräsentiert werden, sondern auch mal die Held*innen sind.
Wie sieht für dich eine ideale Welt aus?
In einer idealen Welt wäre die Gleichheit der Menschen keine philosophische Idee, sondern Realität. Jeder würde gleich behandelt und hätte die gleichen Möglichkeiten, egal wo die Person leben würde, wer sie geboren hätte, welchem Glauben sie folgt oder auch nicht, wen sie liebt und welchem Geschlecht sie sich zuordnet.
Was machst du als Ausgleich zum Schreiben?
Lesen! 😊 Und wenn ich mal Abstand vom Buch generell brauche, dann bin ich gerne draußen in der Natur unterwegs, am liebsten am Meer.
Worauf freust du dich noch in diesem Jahr (Urlaub, Buchveröffentlichung, Messe, etc.)?
Ich freue mich riesig auf meine Recherchereise nach Irland, die im Sommer ansteht! Und dann natürlich auf die Frankfurter Buchmesse im Herbst.
Möchtest du deinen Leser*innen noch etwas sagen?
Ich möchte mich gern bei all denen von euch bedanken, die We will give you Hell‘s erste Schritte begleitet haben. Seit dem Release im März habe ich so viele Nachrichten bekommen, so viele Rezensionen gelesen, die mich tief berührt haben. Hells Geschichte bedeutet mir unendlich viel und ich war ziemlich nervös davor, sie in die weite Welt hinauszuschicken. Zu hören, wie viele von euch sich mit Hell verbunden fühlen und in wie vielen die Geschichte etwas bewegen konnte, macht mich jeden Tag glücklich und ist so viel mehr, als ich je erwartet habe. Danke dafür!
Vielen Dank an Lina Frisch!